Ab einer gewissen Reisedauer stellt sich die Frage, ob der Kauf eines PKW´s und der spätere Verkauf nicht günstiger ist als die Anmietung eines Fahrzeuges. Leider belasten die Kosten für einen Mietwagen bei einer längeren Reise das Budget erheblich.
Wenn Sie vor haben Neuseeland mehrere Monate zu bereisen, wäre unter Kostengesichtspunkten ein eigener PKW eine Alternative zum Mietwagen. Das bedeutet: Sie kaufen sich nach Ihrer Ankunft einen alten Gebrauchtwagen und verkaufen diesen am Ende Ihrer Reise wieder.
Das klingt nach viel Aufwand, wird aber jedes Jahr von tausenden Touristen praktiziert. Der neuseeländische Automarkt ist auf Reisende ausgelegt, die nur für wenige Wochen oder Monate ein Fahrzeug kaufen und danach wieder abstoßen möchten.
Allerdings ist der Kauf eines PKW mit verschiedene Risiken verbunden. Häufig lässt sich die Frage, ob mieten oder kaufen die günstigere Lösung ist, nicht ohne weiters im voraus beantworten. Im Folgenden erfahren Sie, auf was es beim Autokauf ankommt und wie Sie am besten vorgehen sollten.
Bevor Sie sich damit beschäftigen, wie ein Autokauf und der damit verbundene Papierkram in Neuseeland im Detail funktioniert, sollten Sie sich die Frage stellen, ob der Kauf eines PKWs für Sie überhaupt Sinn macht. Ein Auto verursacht nicht nur bei der Anschaffung Kosten, vielmehr müssen bei der Kalkulation auch die laufenden Kosten für Instandhaltung, Zulassung, Lizenzierung und Versicherung berücksichtigt werden.
Als Faustformel wird häufig ein Aufenthalt von mindestens 12 Wochen genannt, ab dem sich der Kauf eines eigenen Wagens im Vergleich zum Mietwagen lohnt. Leider ist diese Aussage pauschal so nicht richtig und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Ob ein Kauf günstiger war als die Anmietung eines Autos, wird sich erst mit Sicherheit sagen lassen, wenn Sie das Auto am Ende Ihrer Reise wieder verkauft haben.
Neben dem finanziellen Aspekt sollte aber immer noch ein zweiter Faktor eine Rolle bei Ihrer Entscheidung spielen: Zeit! Wer mit einem Besuchervisum in Neuseeland einreist, dem stehen max. 3 Monate für die Reise zur Verfügung.
Ob Sie davon mehrere Tage für einen Autokauf einplanen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Wer als Langzeit-Tourist, zum Beispiel mit einem „Work & Travel-Visum“ im Land unterwegs ist, für den stellt ein eigenes Auto eine echte Alternative dar.
Folgend finden Sie einige Fragen, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung unterstützen können, sowie wichtige Informationen zum Thema „Autokauf“.
✓ Welchen Zweck soll das Auto erfüllen?
Damit ist gemeint, dass Sie sich vor dem Kauf darüber klar werden müssen, was für Ansprüche Sie an das Fahrzeug haben.
- Brauchen Sie ein Auto für´s Gelände oder unbefestigte Straßen?
- Möchten Sie auch im Auto übernachten, und wenn ja, wie oft?
- Mit wie vielen Personen und Gepäck werden Sie unterwegs sein?
Das sind nur einige Punkte die Ihre Fahrzeugwahl beeinflussen werden und über die Sie sich vor dem Kauf im Klaren sein sollten. Wenn Sie das Fahrzeug gleichzeitig als Übernachtungsmöglichkeit nutzen möchten, sollten Sie sich zumindest nach einem Fahrzeug in „Van“-Größe umsehen.
Auf den Gebrauchtwagenmärkten werden auch „Station Wagons“ angeboten in denen man übernachten kann, allerdings handelt es sich dabei um normale „Kombis“ mit sehr übersichtlichem Platzangebot.
Bei manchen Modellen lässt sich an die geöffnete Heckklappe noch eine Art Vorzelt anbringen, welches das Platzangebot etwas vergrößert. Wenn Sie wirklich beabsichtigen mehrere Wochen im Auto zu leben, sollte zumindest ausreichend Platz für Sie und Ihr Gepäck sein.
Bevor Sie später nach einer Woche entnervt aufgeben und in ein Backpacker Hostel umziehen, kaufen Sie lieber ein Modell mit ausreichend Platz. Stellen Sie sich mal vor, Sie müssen mehrere Monate mit all Ihrem Gepäck in einem VW-Passat wohnen und schlafen… Wenn Sie vorhaben in Neuseeland mit einem Zelt zu reisen, ist ein „Kombi“ natürlich das ideale Gefährt für Sie und Ihre Ausrüstung.
✓ Wie viel Zeit steht Ihnen zur Verfügung?
Sowohl die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug, als auch der spätere Weiterverkauf benötigen Zeit. Bis Sie sich vor Ort über das vorhandene Angebot informiert haben, der Wagen durchgecheckt und der Papierkram erledigt ist, können schnell mehrere Tage vergehen.
Das Gleiche gilt für den Verkauf wenn Sie einen Käufer finden müssen der Ihnen den gewünschten Preis zahlt! Zwar gibt es auch Händler, die bei Kauf des Wagens eine Rückkaufgarantie geben, allerdings sind die Konditionen in der Regel wenig attraktiv.
✓ Wie ist das Angebot / Nachfrage und wovon hängt der Preis ab?
Die Gebrauchtwagenmärkte in Neuseeland sind perfekt auf die Schar von Touristen eingestellt, die für einige Monate durchs Land reisen und dafür ein Auto kaufen möchten. Ein großes Angebot steht einer großen Nachfrage nach alten aber fahrtüchtigen Autos gegenüber. Die Preise die gezahlt werden, sind im wesentlichen von vier Faktoren abhängig:
- dem Alter und Zustand des Fahrzeugs
- der im Kaufpreis enthaltenen Ausstattung bzw. Ausrüstung
- der Jahreszeit in der das Fahrzeug gekauft bzw. verkauft wird
- der Ort an dem das Fahrzeug gekauft bzw. verkauft wird.
Wie alt und in welchem Zustand sich ein Fahrzeug befindet hängt natürlich davon ab, wie viel Sie bereit sind zu zahlen. Um eine Vorstellung zu bekommen:
- Ein Toyota Caldina (Kombi), Benziner Baujahr 1999 mit 184.000 km
ist für rund $ 4.000 NZD zu haben. - Ein Daewoo Nubira (Kombi), Benziner Baujahr 1998 mit 147.000 km
kostet rund $ 5.900 NZD.
Bei Reisenden sehr beliebt sind die beschriebenen „Station Wagons“, die in Europa Kombi und Vans genannt werden. Das größere Platzangebot ist ideal und lässt auch die ein oder andere (Not-)Übernachtung im Auto zu. Station Wagons und Vans haben aufgrund ihrer Beliebtheit einen recht guten Werterhalt. Die Chance damit beim Verkauf einen Gewinn bzw. nur wenig Verlust zu machen sind größer als bei einem Kleinwagen.
Es muss ihnen aber klar sein, dass Sie in der Regel auf alte Fahrzeuge mit reichlich Kilometern zurückgreifen müssen. Ist während Ihrer Reise eine größere Reparatur fällig oder finden Sie am Ende keinen Käufer für das Fahrzeug, kann sich das ursprüngliche Schnäppchen schnell in ein finanzielles Desaster verwandeln.
Um das Risiko größerer Reparaturen zu minimieren, gilt es bereits beim Kauf auf offensichtliche Schäden und Mängel zu achten. Am besten Sie lassen die erste Kontrolle des Fahrzeugs von einem unabhängigen Mechaniker durchführen, die ihren Dienst z.B. auf den Gebrauchtwagenmärkten anbieten.
✓ Lohnt sich eine besondere Ausstattung und/oder Ausrüstung?
Beim Kauf eines Fahrzeuges steht die Zuverlässigkeit des Wagens im Vordergrund. Die Ausstattung spielt in der Regel keine große Rolle. Natürlich ist an heißen Sommertagen eine Klimaanlage eine feine Sache, aber nicht unbedingt notwendig.
Wenn Sie den Wagen am Ende Ihrer Reise weiterverkaufen, wird für eine gute Ausstattung in der Regel nicht mehr bezahlt. Interessanter als die Fahrzeugausstattung ist eventuell im Fahrzeugpreis enthaltenes Outdoor-Equipment. Dabei kann es sich um ein Zelt, Gaskocher, Geschirr oder sonstige Utensilien handeln, die der Verkäufer nicht mehr mit außer Landes nehmen will.
Wenn die Ausrüstungsgegenstände in Ordnung sind und Sie diese gebrauchen können, spricht nichts dagegen diese gleich mit dem Wagen zu übernehmen. Achten Sie aber darauf, dass der Preis realistisch ist und lassen sich im Zweifelsfall einen separaten Preis für das Auto und für die Ausrüstungsgegenstände nennen.
✓ Welche Rolle spielen Ort und Zeit beim Fahrzeugkauf?
Beim Kauf und Verkauf ist der Ort und die Jahreszeit entscheidend. Neuseeland ist als Reiseziel ganzjährig beliebt und zu jeder Zeit erkunden tausende Touristen beide Inseln. Die mit Abstand beliebtesten Monate sind allerdings die neuseeländischen Frühlings- und Sommermonate von November bis Februar.
Das bedeutet, dass ihre Chancen auf ein Schnäppchen als Käufer in den Herbst- und Wintermonaten am größten sind. In dieser Zeit wird der neuseeländische Gebrauchtwagenmarkt mit Fahrzeugen geradezu überschwemmt, weil viele Backpacker das Land verlassen. Das Angebot ist entsprechend groß und die Preise lassen sich gut verhandeln.
Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass die Jahreszeit beim Verkauf eine Rolle spielt. Müssen Sie am Ende der Hauptsaison (ab März) verkaufen, ist das Risiko groß, dass Sie keinen ordentlichen Preis mehr für Ihren Wagen bekommen. In den Frühlings- und Sommermonaten verhält es sich genau umgekehrt. Die vielen ankommenden Backpacker sorgen für eine große Nachfrage und lassen die Preise anziehen. Das Angebot ist qualitativ schlechter und deutlich kleiner als in der Nebensaison.
Wenn ihre Planung es zulässt, kaufen Sie sich idealer Weise ein Auto in den Wintermonaten und verkaufen es im Sommer. Dann besteht die realistische Chance sogar einen Gewinn mit Ihrem Wagen zu erwirtschaften. Auch der Ort an dem Sie sich ein Auto zulegen, kann einen Einfluss auf den Preis haben. Auckland auf der Nord- und Christchurch auf der Südinsel verfügen beide über internationale Flughäfen und sind beliebter Start- bzw. Endpunkt einer Reise.
Während Verkäufer von der großen Nachfrage in den beiden Städten profitieren, kann es für Käufer durchaus sinnvoll sein, auf kleinere Gebrauchtwagenmärkte auszuweichen. Eine Busfahrt in die Vorstadt wird unter Umständen mit einem qualitativ besseren Fahrzeug zu günstigeren Preisen belohnt.
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich in Neuseeland einen eigenen PKW zuzulegen, finden Sie folgend viele hilfreiche Informationen.
Straßenzulassung
Das neuseeländische Gebrauchtwagenangebot umfasst nahezu alles was noch vier Räder und einen Motor hat. Um einen gewissen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, müssen Fahrzeuge die vor dem 01.01.2000 zugelassen wurden alle sechs Monate zum Sicherheitscheck (neuere Fahrzeuge nur alle 12 Monate). Fahrzeuge, die den Sicherheitscheck bestehen, bekommen dies mit einem „Warrant of Fitness“-Zertifikat bescheinigt.
Der „Warrant of Fitness“ (WOF) Test ist in etwa mit unserem TÜV vergleichbar. Die Kontrolle beschränkt sich im Wesentlichen auf die sicherheitsrelevanten Bauteile. Insbesondere wird der Zustand der
- Reifen
- Lichter
- Sicherheitsgurte
- Airbags
- Auspuffanlage
überprüft. Wer am Verkehr teilnimmt, muss eine gültige WOF-Bescheinigung im Fahrzeug mit sich führen. Detaillierte Informationen zur „Warrant of Fitness“ und viele weitere Infos zum Thema Auto und Verkehr finden Sie auf der Seite der „New Zealand Transport Agency“ unter www.nzta.govt.nz.
Die WOF-Inspektion kann in über 3.200 Werkstätten und Prüfstellen durchgeführt werden und kostet rund $ 45 NZD. Unabhängige WOF- und „Pre Puchase“-Inspektionen ohne große Terminvereinbarung gibt es bei der Vehicle Testing New Zealand Ltd. (www.vtnz.co.nz).
Vor dem Kauf eines Fahrzeugs sollten Sie sich den Inspektionsbericht der letzten WOF-Untersuchung vorlegen lassen. Darauf steht, welche Schäden behoben wurden bzw. welche Reparaturen noch ausstehen. Wer ein Fahrzeug anmelden möchte, braucht eine WOF-Bescheinigung die nicht älter als einen Monat ist. Die WOF ist ein reiner Sicherheitscheck und sagt nichts über den technischen Zustand des Fahrzeuges aus.
Wenn Sie den Zustand des Autos nicht selbst einschätzen können, können Sie vor dem Kauf eine „Pre Purchase Inspection“ von einem unabhängigen Mechaniker durchführen lassen. Die Inspektionen werden auf den Gebrauchtwagenmärkten vor Ort angeboten und sind ab $ 90 NZD zu haben. Besser Sie investieren hier ein paar Dollar, als wenig später auf einer dicken Reparaturrechnung sitzen zu bleiben.
Wenn kein Mechaniker vor Ort sein sollte, können Sie sich auch an „The New Zealand Automobile Association (AA)“ (neuseeländisch Version des ADAC) wenden. Informationen über Werkstätten und die Telefonnummer eines AA-Mechanikers finden Sie unter www.aa.co.nz.
Tipp:
Vorsicht bei Werkstätten die die WOF-Inspektion für ein paar Dollar anbieten. Es häufen sich Berichte, bei denen in solchen Werkstätten angebliche Schäden festgestellt werden. Entweder man lässt das Auto dann vor Ort (teuer) reparieren oder aber man ist die Gebühr für die Inspektion los ohne eine WOF-Bescheinigung zu erhalten.
Vorbesitzer
Wer in Neuseeland ein Auto erwirbt, übernimmt auch gleichzeitig alle mit dem Fahrzeug verbunden Schulden und ausstehende Strafzettel. Bei einem Privatkauf sollte daher unbedingt vor Abschluss des Kaufvertrages überprüft werden, ob das Fahrzeug schuldenfrei und nicht gestohlen ist (Lemoncheck). Es gibt mehrere, zum Teil kommerzielle Anbieter, die eine Überprüfung durchführen. Obwohl die Menge der Angaben je nach Anbieter schwankt, erfahren Sie bei allen ob:
• das Fahrzeug gestohlen wurde
• Schulden auf dem Fahrzeug lasten
• noch Strafzettel oder Steuerforderungen ausstehen (RUC)
• der Kilometerstand manipuliert wurde
• Informationen über die Anzahl der Vorbesitzer
• Informationen über die WOF
Die Überprüfung kann telefonisch (Automobile Association: 0800 500 333) oder auf der Internetseite eines Anbieters durchgeführt werden. Um das Fahrzeug zu überprüfen benötigt man zumindest das Kennzeichen und/oder die Vehicle Identification Number (VIN). Je mehr Angaben vorliegen, desto einfacher wird die Suche. Die Prüfung dauert nur wenige Minuten und kostet je nach Anbieter zwischen $ 20 und $ 25 NZD.
Immer kostenlos aber vom Handling aufwändiger und nicht so detailliert ist die Suche im PPSR (Personal Property Securities Register) des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung (www.ppsr.govt.nz).
Weitere Anbieter für einen Lemoncheck sind:
Gebrauchtwagenmärkte gibt es in Neuseeland viele. Allerdings hat das Geschäft mit alten Gebrauchtwagen auch einige schwarze Schafe in der Branche angezogen. Sie sollten also auf der Suche nach dem passenden Gefährt nicht Ihren gesunden Menschenverstand ausschalten und die Angebote bzw. den Zustand des Fahrzeugs genau unter die Lupe nehmen. Besonders in den beliebten Ankunfts- und Abflugstädten Auckland und Christchurch gibt es viele Gebrauchtwagenmärkte.
Die meisten Märkte finden am Wochenende statt. Die genauen Marktzeiten und Orte können der lokalen Presse entnommen werden. Wer seinen PKW auf einem der Märkte verkaufen will, muss in der Regel zwischen $ 10 und $ 50 NZD „Eintritt“ zahlen. Hier finden Sie eine Auswahl an Gebrauchtwagenmärkte:
- Auckland City Car Fair; www.aucklandcitycarfair.co.nz
- Ellerslie Car Fair Auckland; www.carfair.co.nz
- Backpackers Car Market; www.backpackerscarmarket.co.nz
- Manukau Carmarket, jeden Sonntagvormittag, auf dem Parkplatz am Shopping Centre vom Manukau City Centre
- Old Oriental Carmarket, jeden Samstag ab 9:00 Uhr, ist an der Beach Road, nicht weit von der Railway Station
- Onlineplattform für Christchurch; www.carads.co.nz
- Christchurch Car Market; www.christchurchcarmarket.co.nz
Neben den offiziellen Märkten finden Sie an den Anschlagbrettern in jedem Backpacker Hostel oder Supermarkt viele private Verkaufsanzeigen. Auch die lokalen Zeitungen sind, insbesondere an den Wochenenden, voll mit Privatanzeigen. Die regionale Zeitung „Buy & Sell Exchange“ besteht nur aus Kleinanzeigen und ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder kann im Internet unter www.bse.co.nz eingesehen werden.
Wer sich auf einem privaten Gebrauchtwagenmarkt oder in den Anzeigen der Zeitungen umsieht, zahlt unter Umständen deutlich weniger als bei den Angeboten in den Hostels.
Bei den Anzeigen auf den Anschlagbrettern ist etwas Vorsicht geboten. Manchmal stecken hinter den privat wirkenden Angeboten Händler die Schrottmühlen an ahnungslose Touristen verkaufen.
Auch die als „Backpacker-Carmarket“ beworbenen Märkte haben leider nicht den besten Ruf. Die Heimreisenden versuchen noch schnell alles was vier Räder hat überteuert an den Mann/die Frau zu bringen. Wer sich zutraut den Zustand des Fahrzeugs selbst zu Beurteilung, der kann eventuell bei einer Auktion ein Schnäppchen machen z.B. www.turners.co.nz.
In Neuseeland wird zwischen der Registrierung und der sogenannten Lizenzierung eines Fahrzeugs unterschieden. Die Registrierung ist ein einmaliger Vorgang bei dem das Fahrzeug in einem öffentlichen Register erfasst und einem Besitzer zugeordnet wird.
Bei der Registrierung werden auch die Nummernschilder erstellt, die sich bis zur Verschrottung nicht mehr ändern. Um die Registrierung des Fahrzeugs brauchen Sie sich in der Regel also nicht mehr zu kümmern.
Wenn Sie ein gebrauchtes Auto kaufen, muss es vom Vorbesitzer auf Ihren Namen umgeschrieben werden (Change of Ownership).
Aber Vorsicht:
Wer im Register eingetragen ist, ist für das Fahrzeug verantwortlich und haftbar! Die Registrierung sagt nicht zwangsläufig etwas über den rechtmäßigen Eigentümer des Fahrzeuges aus.
Um mit einem Fahrzeug auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen, muss das Fahrzeug registriert sein, die Lizenzgebühr muss bezahlt sein und es muss eine gültige „Warrant of Fitness“ (WOF) vorliegen.
Nachdem Sie sich mit dem Verkäufer geeinigt und einen Kaufvertrag geschlossen haben, muss der Besitzerwechsel (Change of Ownership) offiziell angezeigt werden. Der neue Besitzer wird in das Register eingetragen und ist ab sofort für das Fahrzeug und damit verbundene Anforderungen haftbar. Die eigentliche Ummeldung des Besitzers ist unkompliziert.
Sowohl der Verkäufer als auch der Käufer füllen ein Formular aus, das bei allen Partnern der NZ Transport Agency (AA-Servicestellen, Servicestellen von NTNZ oder VINZ, sowie allen Post-Filialen) erhältlich ist. Der Verkäufer teilt der Verkehrsbehörde den Verkauf und den neuen Besitzer mit, während der Käufer sich als neuer Besitzer registrieren lässt.
Am besten man geht gemeinsam auf eine Post-Filiale (Führerschein und/oder Reisepass nicht vergessen). Vor Ort zahlt man auch die Gebühr für die Umschreibung in Höhe von rund $ 10 NZD. Der Käufer erhält eine Quittung, dass er ab sofort als Verantwortlicher für das Fahrzeug eingetragen ist. Die restlichen Unterlagen werden per Post verschickt, weshalb Sie eine Adresse in Neuseeland angeben müssen.
Tipp:
Wenn Sie keine Freunde mit fester Adresse in Neuseeland haben und nicht warten wollen bis die Unterlagen da sind, machen Sie bitte folgendes: Geben Sie eine Adresse von einem Hotel oder Backpacker Hostel an, in dem Sie in einigen Wochen übernachten werden. Am besten Sie rufen kurz dort an und avisieren das ein Brief für Sie abgegeben wird, den Sie bei ihrer Übernachtung entgegen nehmen werden.
Die Anmeldung des Besitzerwechsels ist eine Sache, die Lizenzierung des Fahrzeugs eine andere. Um am Verkehr teilnehmen zu dürfen, muss das Fahrzeug lizenziert sein. Bei der Lizenzierung muss in regelmäßigen Abständen eine Gebühr für die Nutzung der öffentlichen Straßen gezahlt werden. Die Lizenz kann wohl am ehesten mit einer Art KFZ-Steuer verglichen werden. Die Einnahmen aus der Vergabe der Lizenzen werden für Strassenbauprojekte und ähnliches eingesetzt.
ACC Abgaben
Seit dem 01.07.2015 gilt ein neues System zur Ermittlung der Lizenzierungsgebühren. Es wird seit dem mehr auf das mit dem Fahrzeug einhergehende Unfallrisiko abgestellt. Das bedeutet, dass alle Fahrzeuge in Abhängigkeit von ihrem Alter, ihrer Motorisierung und der Treibstoffart in eine von insgesamt vier Klassen (ACC levy) eingeteilt werden.
Grundsätzlich kommen Benziner bei der Klassifizierung günstiger weg als Dieselfahrzeuge (siehe auch RUC). Ein ausführlicher Katalog über die Klassifizierung der PKW finden Sie hier. Als Anhaltspunkt für die zu zahlende ACC-Gebühr kann die folgende Tabelle dienen.
Baujahr | Klasse | Benziner | Diesel |
---|---|---|---|
1975-1995 | 1 | $ 158,46 NZD | $ 241,13 NZD |
1996-2000 | 2 | $ 123,46 NZD | $ 206,13 NZD |
2001-2008 | 3 | $ 103,46 NZD | $ 186,13 NZD |
ab 2009 | 4 | $ 68,46 NZD | $ 151,13 NZD |
Auf die individuelle ACC-Gebühr kommt dann noch die eigentliche Lizenzgebühr und eine Bearbeitungsgebühr (zwischen $ 4 und 7$ 7 NZD). Die Lizenz gilt wahlweise 6 oder 12 Monate. Für Privatautos kostet eine Lizenz für 6 Monate rund $ 26 NZD und für 12 Monate $ 52 NZD. Die Lizenz muss nach Ablauf verlängert werden. Beantragen und bezahlen kann man die Lizenz in jeder Partneragentur der Verkehrsbehörde (AA-Servicestellen, Servicestellen von NTNZ oder Vinz), sowie allen Post-Filialen.
Die Beantragung ist einfach und schnell erledigt. Es muss ein Formular ausgefüllt und zusätzlich eine aktuelle WOF-Bescheinigung sowie ein Ausweis und/oder Führerschein vorgelegt werden. Nach Bezahlung der Gebühr wird eine Plakette erstellt, die das Gültigkeitsdatum der Lizenz angibt und die gut sichtbar an der Windschutzscheibe befestigt werden muss.