Ein anderes Konzept verfolgen die Anbieter der „Backpacker Busse“ die sich auf junge Rucksackreisende spezialisiert haben. Die Busse verbinden den Transfer zwischen den Orten und Sehenswürdigkeiten der beiden Inseln mit Ausflügen und Aktivitäten. Die Fahrer sind gleichzeitig Reiseleiter und Entertainer und unterhalten während der Fahrt mit ihren Kenntnisse über Land und Leute. Insbesondere für junge Alleinreisende bieten die Backpacker-Busse den Vorteil, dass man schnell mit anderen Reisenden aus aller Welt in Kontakt kommt.
Obwohl die Übernachtungen grundsätzlich nicht im Reisepreis enthalten sind, fahren die Busse am Abend ein Hostel an, in dem häufig der Großteil der Fahrgäste übernachtet (in größeren Orten besteht eine Wahlmöglichkeit der Hostels). Wer will kann am nächsten Tag weiterfahren oder aber seine Reise für einige Zeit unterbrechen.
Sowohl tagsüber als auch am Abend sind gewisse Gruppenaktivitäten angesagt, die nicht selten in einer wilden Party enden. Dementsprechend ist das Publikum eher jung und der Spaßfaktor entsprechend hoch.
Obwohl das Grundkonzept bei den größten Anbietern sehr ähnlich ist, gibt es Unterschiede in der angesprochenen Zielgruppe und im Reiseverlauf. Nachdem das Unternehmen „Magic Bus“ von Kiwi-Experience übernommen wurde, bleiben zwei große Anbieter:
Kiwi-Experience (www.kiwiexperience.com) sieht sich selbst in erster Linie als Anbieter von Abenteuer- und Erlebnisreisen und erst danach als Verkehrsmittel um von A nach B zu kommen. Die während der Fahrt angebotene Ausflüge und Aktivitäten sind entsprechend des Unternehmenskonzepts auf Adrenalin und „Party machen“ ausgelegt. Dadurch stehen die Busse von Kiwi-Experience in dem Ruf, sehr junge Leute anzuziehen bei denen die „Party“ im Vordergrund der Reise steht. Die Fahrer kümmern sich bei Wunsch auch um eine Unterkunft am Zielort.
Normalerweise handelt es sich bei den Unterkünften um Mehrbett oder Doppelzimmer in einem Backpacker-Hostel. Wenn der Zielort Wahlmöglichkeiten bietet, werden verschiedene Optionen angeboten, die direkt beim Fahrer reserviert und täglich bezahlt werden können. Dabei garantiert das Unternehmen, dass bei Zwischenstopps immer ein Bett für die Nacht zur Verfügung steht.
Es werden viele verschiedene Ticketarten angeboten. Dabei reicht das Angebot vom Tagesausflug bis zu mehreren Monaten gültigen Pässe für eine Rundreise durch das ganze Land. Bei den Pässen kann die Fahrt beliebig oft und so lange man möchte unterbrochen und später wieder fortgesetzt werden. Die Tages- bzw. Mehrtagesausflüge widmen sich einer oder mehreren Sehenswürdigkeiten.
Zum Vergleich: „The Whole Kit & Caboodle“ Pass berechtigt zu einer kompletten Rundreise über beide Inseln und kostet ab. $ 1.550 NZD.
Das zweite bekannte Unternehmen ist Stray (www.straytravel.co.nz), das mit eher kleineren Bussen unterwegs ist und auch vermehrt Ziele außerhalb der bekannten Touristenrouten anfährt. Das Durchschnittsalter ist Mitte Zwanzig und die Erkundung von Land und Leute hat Vorrang vor Party und Adrenalin-Kicks.
Wie bei allen Anbietern können die Unterkünfte und Aktivitäten direkt bei den Busfahrern/Reiseführern gebucht und bezahlt werden. Stray garantiert ebenfalls bei jedem Zwischenstopp eine Unterkunft. Die Unterkünfte bestehen in der Regel aus Backpacker-Hostels oder Lodges. Soweit der Zielort dies zulässt, versucht der Anbieter individuelle Wünsche bei der Zimmerwahl zu berücksichtigen. Auch Stray bietet eine Vielzahl an verschiedenen Ticketoptionen an. Die Tickets sind bis zu 12 Monate gültig und die Reise kann ebenfalls überall unterbrochen werden. Auch Stray bietet auf beiden Inseln Tages- und Mehrtagestouren zu einzelnen Sehenswürdigkeiten an.
Zum Vergleich: Der „Stray Everywhere Pass“ beinhaltet eine Rundreise über beide Inseln und kostet ab $ 1.400 NZD.
Das Reisen mit einer Gruppe wildfremder Menschen über längere Zeit in einem Bus ist nicht jedermanns Sache. Aber gerade für Alleinreisende sollte genau das der Reiz an einer Busreise darstellen.
Die Möglichkeit das Land auf diese Weise zu entdecken ist auf jeden Fall eine Überlegung Wert. Insbesondere Alleinreisende werden schnell mit netten Menschen aus allen Teilen der Welt in Kontakt kommen und nicht lange alleine bleiben. Die angebotenen Tickets sind im Vergleich mit einem anderen Verkehrsmittel günstig und es gibt nahezu für jeden Reisewunsch ein entsprechendes Angebot.
Während die Backpacker-Busse eher für jüngere Reisende eine Option darstellen, sind die Shuttle-Busse und das Fernverkehrsnetz von InterCity für alle Altersgruppen interessant.
Wenn Sie sich für eine Reise mit dem Bus entscheiden, sollten Sie sich bei den einzelnen Anbietern genau über die Ausgestaltung der verschiedenen Tickets informieren. Übernachtungen, Ausflüge und sonstige Aktivitäten sind in der Regel nicht im Preis der Tickets enthalten, können aber meist dazu gebucht werden.
Bei einigen Anbietern bzw. Ticketoptionen sind die Kosten für die Überfahrt der Fähre bereits enthalten. Beim Vergleich der Tickets von verschiedenen Anbietern sollten Sie nicht nur den Preis, sondern vielmehr die darin eingeschlossenen Leistungen genau unter die Lupe nehmen. Oft sind Sonderangebote erhältlich, bei denen schon der ein oder andere Ausflug im Preis enthalten ist.
Auch die Reisezeit spielt eine wichtige Rolle. Während in den Sommermonaten die Frequenz der Busse häufig sehr komfortabel ist, nimmt sie in den Wintermonaten bei einigen Anbietern deutlich ab. Damit verringert sich die Flexibilität spürbar. Die Ticketpreise für Einzelfahrten sind in der Hauptsaison am Höchsten.
Wenn Sie mit einem Bus im Land unterwegs sind, sollten Sie sich nach einer Reiseunterbrechung, insbesondere in der Hauptsaison, frühzeitig einen Platz im Anschlussbus reservieren. Nichts ist ärgerlicher, als wenn kostbare Reisezeit verloren geht, weil mehrere Stunden oder ein Tag auf einen freien Sitzplatz gewartet werden muss.
Damit die Sitzplatzreservierung schnell und unproblematisch über die Bühne geht, ist ein Telefon- oder Internetzugang notwendig. Auch wer bei der Unterkunft eine eigene Vorstellung hat oder nicht nur in Backpacker-Hostels übernachten möchte, sollte sich im voraus Gedanken machen und frühzeitig nach einer Alternative am Zielort Ausschau halten. Insbesondere in den Sommermonaten und während den neuseeländischen Schulferien kann sich die spontane Suche nach einer Unterkunft schwierig gestallten.